Stift Keppel besucht Fahrzeugdidaktisches Labor der Universität Siegen

Lernen im Beruf kennengelernt

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Stift Keppel in Hilchenbach nutzen die Chance, um einen völlig neuen Weg des Lernens kennen zu lernen: Im Fahrzeugdidaktischen Labor (FDL) des Lehrgebiets „Technikdidaktik am Berufskolleg“ waren Sie zwei Tage zu Gast an der Universität Siegen, um ihre im Physik- und Mathematikunterricht erworbenen Kenntnisse in  Kräfte, Reibung und Flüssigkeitsdruck  in der Praxis anzuwenden. Konkret wurden an verschiedenen PKW die Bremsanlagen zerlegt, inspiziert und wieder instandgesetzt. Nunmehr stand nicht mehr das Lernen in der Klasse im Vordergrund, sondern das Lernen im Arbeitsprozess. Und abschließend wurde die Korrektheit der durchgeführten Arbeiten auf dem Bremsenprüfstand kontrolliert – was keine Hürde mehr darstellte, da die Werkstattarbeiten unter den kritischen Augen, aber auch mit konstruktiver Hilfe der Werkstattleitung stattfanden. „Die Schüler waren durchweg motiviert und mit großem Ernst bei der Sache. Erklärungen wurden abgefordert und Tipps unsererseits angenommen.“ erklärte Johannes Straberg, Leiter des FDL. Und seine Kollegin Corinna Schäfer ergänzte: “Von Praxisscheu war nichts spüren, stattdessen immer wieder sehr präzise Fragen zu dem, was im Unterricht bereits lief und dem, was sich jetzt auf der Hebebühne am Fahrzeug zeigte.“

Prof. Ralph Dreher als Leiter des Lehrgebiet „Technikdidaktik am Berufskolleg“ und Gründer des FDL ergänzte: „Wir wollten den Schülerinnen und Schülern eine Chance geben, das für die berufliche Bildung typische Merkmal des Lernens im Arbeitsprozess kennen zu lernen. Damit möchten wir auch den potenziellen Mehrwert einer dualen Ausbildung für den eigenen Lebensweg verdeutlichen – gerade auch als Basis für ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium. Denn wir wissen inzwischen, dass wir mit der Analyse aus dem Gegenständlichen heraus bei vielen Schülerinnen und Schüler ein Lernbedürfnis ansprechen und damit eine Alternative zum üblichen Lernweg über die abstraktere Theorieaneignung darstellen“. Markus Diehl, der als Physiklehrer des Gymnasiums Stift Keppel den Kontakt zur Universität Siegen hergestellt hatte, betonte ebenfalls: „Es dann wirklich einmal zu sehen, wie physikalische Prinzipien zu konkreten technischen Systemen transformiert wurden, ist eine sehr wertvolle Erfahrung und zeigt auch den Einfluss naturwissenschaftlicher Erkenntnis für unser aller Leben. Das motiviert, sich künftig mit einer naturwissenschaftlich-technischen beruflichen Tätigkeit selbst einzubringen.“ Gemeinsam betonten alle Beteiligten noch einmal, dass gerade eine solche Maßnahme geeignet sei, das Interesse von Jugendlichen für den MINT-Bereich zu stärken.

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