Personal für die Region finden und halten
Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Ehrendoktor der Universität Siegen, Dr. h.c. Thomas Sattelberger, diskutierte in Siegen mit VertreterInnen aus Uni und Wirtschaft.
Was brauchen junge, gut ausgebildete Menschen, um zum Arbeiten und Leben nach Siegen-Wittgenstein zu kommen? Dr. h.c. Thomas Sattelberger, FDP-Bundestagsabgeordneter, ehemaliger Topmanager und Ehrendoktor der Uni Siegen empfiehlt, dazu gezielt Menschen zu befragen, die nicht aus der Region kommen. Der Blick von außen sei wichtig, um erfolgreich neue Fachkräfte anzuwerben, sagte Sattelberger bei einer Diskussion zum Thema „Personalplanung“ mit VertreterInnen aus Universität und heimischer Wirtschaft. Bisher liege der Fokus bei uns vor allem auf der Qualifizierung vorhandener MitarbeiterInnen. Das reiche mittelfristig jedoch nicht aus.
Sattelberger nannte ein weiteres Problem: „Ich stelle bei vielen Mittelständlern fest, dass sie ihre Führungspositionen immer häufiger mit Akademikern besetzen. Das führt zu einer Abwertung der beruflichen Bildung.“ Sattelberger regte daher an, für beruflich Qualifizierte in Siegen ein Begabtenförderwerk zu starten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich dort weiterbilden, könnte man als „Belohnung“ etwa einen dreimonatigen Aufenthalt im Silicon Valley ermöglichen, schlug Sattelberger vor.
Bei seinem Besuch in Siegen hielt Sattelberger zunächst an der Universität Siegen einen Vortrag zum Thema „Arbeit und Karriere in und für die Ära der Digitalisierung“. Anschließend besuchte er das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen an der Universität und das Zentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft Südwestfalen (ZDW). Den Abschluss bildete die Diskussion zum Thema „Personalplanung“ bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen.
Dabei kamen neben Sattelberger auch VertreterInnen der heimischen Wirtschaft zu Wort. So erläuterte Geschäftsführerin Colette Rückert-Hennen, was der Bad Berleburger Schraubenhersteller EJOT im Bereich der Personalentwicklung tut. Vor kurzem seien etwa alle Auszubildenden in einem Trainingscamp zum Thema „Digitalisierung“ zusammengekommen. „Der Ausbildungsberuf muss wieder einen höheren Stellenwert bekommen“ sagte auch Cornelie Rothmaler-Schön, Geschäftsführerin der Vorländer Mediengruppe und Mitglied im ZDW-Verwaltungsrat.
Thomas Sattelberger ist seit 2016 Ehrendoktor der Universität Siegen. Mit der Verleihung des Grades eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften ehrenhalber (Dr. rer. pol. h.c.) würdigte die Universität sein herausragendes Wirken in Unternehmen und in der Wissenschaft sowie die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung.
Was ist Mittelstand-Digital?
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen gehört zu Mittelstand-Digital. Das Netzwerk informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Die geförderten Kompetenzzentren helfen mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Best-Practice-Beispielen sowie Netzwerken, die dem Erfahrungsaustausch dienen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenfreie Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de
Ansprechpartnerin:
Sonja Riedel (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen
Mail: sonja.riedel@uni-siegen.de
Tel.: 0271 / 740 – 3289
Diskutierten zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Thomas Sattelberger (Mitte): (v.l.) Klaus Fenster (IHK Siegen), Michael Göttert, Cornelie Rothmaler-Schön (beide Vorländer Mediengruppe), Thomas Sattelberger, Colette Rückert-Hennen (EJOT), Prof. Dr. Eckehard Fozzy Moritz und Prof. Dr. Ralph Dreher (Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen).
Quelle: http://www.uni-siegen.de/start/news/oeffentlichkeit/832720.html