Experte warnt vor „Katastrophe“ - Ausbildungskrise trifft Deutschland hart

Jugend ohne Ausbildung? Immer mehr studieren oder tun offenbar gar nichts

Deutschlands Jugendliche werden immer unselbstständiger. Neue Daten zeigen, dass viele nicht mehr ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen, und Experten warnen vor einer bevorstehenden „Katastrophe“.

Laut einer aktuellen Untersuchung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verdient die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen in Deutschland ihren Lebensunterhalt nicht mehr selbst. Im Vergleich dazu waren es 1992 noch 50 Prozent, die hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit lebten. Heute sind es nur noch 38 Prozent, während 11 Prozent ihr Haupteinkommen aus öffentlichen Leistungen beziehen. Das berichtet die „Welt“ .

Zwei Hauptgründe werden für diese Entwicklung angeführt. Erstens hat der Zuzug von Migranten einen signifikanten Einfluss. Zweitens gibt es einen Höhepunkt in der Ausbildungskrise. Die Anzahl der Studienanfänger hat sich seit 2006 erheblich erhöht, während die Zahl der Auszubildenden gesunken ist.

Fachkräftemangel wird sich „katastrophal auswirken“

Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), äußerte sich besorgt über diese Entwicklung und betonte: „Der Fachkräftemangel wird sich in wenigen Jahren in bestimmten systemrelevanten Branchen katastrophal auswirken“. Er warnte davor, dass dieser Mangel sowohl das Wachstum als auch die Transformation bremsen könnte.

Ein weiteres besorgniserregendes Phänomen ist die steigende Anzahl von Jugendlichen, die weder arbeiten noch eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Diese Gruppe, oft als „Neets“ bezeichnet, hat laut Eurostat einen neuen Höchststand erreicht.

Immer mehr Kinder aus Zuwanderer-Familien auf staatliche Unterstützung angewiesen

Ein zusätzlicher Faktor für den Trend ist die Migration nach Deutschland, heißt es in der „Welt“. Aktuell leben rund 1,8 Millionen Minderjährige in Familien, die staatliche Leistungen beziehen. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, hat sich seit 2010 fast verdreifacht.

Trotz dieser besorgniserregenden Trends gibt es auch positive Nachrichten. Die Jugendarbeitslosenquote in Deutschland ist im Jahr 2022 gesunken und liegt bei sechs Prozent, was im europäischen Vergleich sehr niedrig ist. Experten führen dies auf das duale Ausbildungssystem in Deutschland zurück.

Quelle: focus.de

 

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